Neo-Milk - Muttermilchbanken: Implementierung und Förderung der Laktation auf neonatologischen Intensivstationen
Wissenschaftliche und operative Projektleitung, Konsortialführung
ProjektmitarbeiterInnen
Konsortial- & Projektpartner
Dr. Til Dresbach, Universitätsklinikum Bonn
Prof. Andreas Müller, Universitätsklinikum Bonn
Dr. Angelika Kribs, Universitätsklinikum Köln
Prof. Martin Hellmich, IMSB, Universität zu Köln
Prof. Daniel Wiesen, C-SEB, Universität zu Köln
Prof. Matthias Weigl, IfPS, Universitätsklinikum Bonn
Prof. Eva Mildenberger, Universitätsmedizin Mainz
Prof. Katharina Lugani, Universität Düsseldorf
Prof. Juliane Köberlein-Neu, Universität Wuppertal
Prof. Frederike Eyssel, Universität Bielefeld
Prof. Christoph Fusch, Anne Sunder-Plaßmann, FMBI
Prof. Jens Ulrich Rüffer, TAKEPART Media + Science GmbH
Krankenkassen: AOK Rheinland/Hamburg, DAK Gesundheit, TK, pronova BKK
Bundesverband Das frühgeborene Kind e. V.
Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM)
Deutscher Hebammenverband e.V.
Nationale Stillkommission (NSK)
Projektlaufzeit
01/2021 - 12/2024
Projektförderung
Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Kurzbeschreibung
Unbestritten ist die Muttermilch die beste Ernährung von Neugeborenen. Gerade für frühgeborene Kinder ist die Muttermilch essentiell für die Verhinderung vital bedrohlicher Infektionen (wie z. B. die nekrotisierende Enterokolitis (NEC)), für die Modulation des Immunsystems und die kognitive Entwicklung. Die WHO empfiehlt bereits seit über 15 Jahren die ausschließliche Ernährung mit Muttermilch. Hierzu ist es notwendig, den Müttern von Frühgeborenen frühzeitig Unterstützung zur Laktation zukommen zu lassen.
Ist es der Mutter nicht möglich, ihr Kind selbst mit Muttermilch zu versorgen, ist die Versorgung mit humaner Spendermilch zu präferieren. Dies ist in Deutschland aktuell aufgrund struktureller, rechtlicher und finanzieller Hemmnisse nur in wenigen neonatologischen Intensivstationen (NICUs) möglich. Des Weiteren findet in Deutschland keine strukturierte Betreuung der Mütter von Frühgeborenen mit Blick auf die Laktation stat.
Ziel der neuen Versorgungsform: Jedes Frühgeborene in Deutschland erhält ab dem ersten Lebenstag Zugang zu Muttermilch oder humaner Spendermilch. Hierdurch kommt es kurzfristig zur Verbesserung des medizinischen Outcomes des Frühgeborenen (z. B. Vermeidung von Infektionen) und langfristig zu einer weitestgehenden Vermeidung des Einsatzes von künstlich hergestellter Nahrung (Formula) auf deutschen NICUs. Obwohl humane Spendermilchbanken international bereits etabliert sind, findet in Deutschland die Bereitstellung von Spendermilch aktuell nur in einzelnen NICUs und dazu nicht standardisiert statt. Die Organisation und Art der Bereitstellung sind noch sehr uneinheitlich und basieren auf individuellen Lösungen. Ziel des Projekts ist daher eine strukturierte Laktations- und Stillförderung sowie die Etablierung von humanen Spendermilchbanken vor dem Hintergrund neu geschaffener rechtlicher und struktureller Grundlagen.
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