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Dr. Tamara Schwertel
Kurzbiographie
Tamara Schwertel studierte Soziologie, Politikwissenschaften und Philosophie in Frankfurt, Paris und Lyon. Anschließend arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für empirische Sozialforschung der Universität Siegen. Sie verfügt über umfangreiche Lehrerfahrung in verschiedenen Disziplinen, darunter Soziologie, Erziehungswissenschaften, Medizin, Hebammenwissenschaften und Versorgungswissenschaften. Ihre Lehrtätigkeit führte sie bisher nach Frankfurt, Mainz, München, Wien und Innsbruck.
Frau Schwertel promovierte über das Verfahren der Tiefen Hirnstimulation, wobei sie sich besonders auf die Versorgungsorganisation fokussierte und diese aus historischer, kollektiver und individueller Perspektive untersuchte. Sie war Mitglied des interdisziplinären Graduiertenkollegs Life Sciences – Life Writing der Universitätsmedizin Mainz und assoziiertes Mitglied des Graduiertenkollegs Doing Transitions in Tübingen. Im Rahmen ihrer Forschung war sie 2022 als Visiting Researcher am Center for Science, Technology, Medicine, & Society der University of California tätig.
Seit Juli 2023 ist Tamara Schwertel wissenschaftliche Mitarbeiterin am IMVR, wo sie das Q&Q Lab für qualitative und quantitative Methoden am Lehrstuhl für Medizinsoziologie leitet. Ihre Expertise liegt insbesondere im Bereich qualitativer Methoden, mit einem Schwerpunkt auf interpretativen und rekonstruktiven Ansätzen wie der Situationsanalyse nach Adele E. Clarke, Ethnografie, objektiver Hermeneutik, Dokumentarischer Methode und Grounded Theory. Zudem interessieren sie die Methodenweiterentwicklung und dabei insbesondere artbased methods und partizipative Ansätze. Ein besonderes Interesse gilt der Weiterentwicklung qualitativer Methoden, insbesondere art-based und partizipativen Ansätzen. Neben der Methodenentwicklung und -beratung ist Frau Schwertel Forschungs- und Lehrkoordinatorin an der medizinischen Fakultät.
Ihre Forschungsinteressen umfassen Organisationen und institutionelle Dynamiken, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte sowie die Rolle von Gender, die Entwicklung von Gesundheitstechnologien und Neurotechnologien, die Rolle und Entstehung von Patientenorganisationen und -gemeinschaften.
Seit Mai 2024 ist sie als Digital Visiting Scholar am Usher Institute und am Centre for Biomedicine, Self and Society in Edinburgh tätig, eine Position, die sie bis August 2025 innehat.
Kooperationsanfragen im Bereich qualitativer und Mixed-Methods-Projekte können Sie direkt an tamara.schwertel@uk-koeln.de senden.
- Science, Technology and Medicine Studies
- Qualitative Methoden
- Gesundheits- und Medizinsoziologie
- Feministische Theorien, Gender and Diversity
- Neurotechnologien
- Schwertel, T. (2023). Clarke Meets Haraway. Relationale Maps, Werden-mit-anderen und die Bedeutung von Relationen in Situationsanalysen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum / Qualitative Social Research, 24(2). https://doi.org/10.17169/fqs-24.2.4071
- Baumgartner, R.; Evans-Jordan, S. B.; Leger, M.; Schwertel, T. & Urbanczyk, M. (2023). Mapping together. Reflektionen einer situationsanalytischen Interpretationsgruppe. In: Gauditz, Leslie; Klages, Anna-Lisa; Kruse, Stefanie; Marr, Eva; Mazur, Ana; Schwertel, Tamara; Tietje, Olaf: Die Situationsanalyse als Forschungsprogramm. Wiesbaden: Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38714-3_19
- Friese, C., Schwertel, T., Tietje, O. (2023). On Creative Flexibility and its Burden. In: Gauditz, Leslie; Klages, Anna-Lisa; Kruse, Stefanie; Marr, Eva; Mazur, Ana; Schwertel, Tamara; Tietje, Olaf. Die Situationsanalyse als Forschungsprogramm. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38714-3_3
- Gaedicke, S. & Schwertel, T. (2023). Situationsanalyse als Katalysator einer feministischen Public Sociology. In: Gauditz, Leslie; Klages, Anna-Lisa; Kruse, Stefanie; Marr, Eva; Mazur, Ana; Schwertel, Tamara; Tietje, Olaf: Die Situationsanalyse als Forschungsprogramm. Wiesbaden: Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38714-3_10
- Gauditz, L.; Klages, A.-L.; Kruse, S.; Marr, E.; Mazur, A.; Schwertel, T.; Tietje, O. (Hg.) (2023). Die Situationsanalyse als Forschungsprogramm. Wiesbaden: Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-658-38714-3
- Burner-Fritsch, I.; Schwertel, T. (2023). Of Researchers and Supervisors. Ethical Issues in Supervising Student Researchers in Qualitative Health Research and the Role of Reflexivity. International Journal of Qualitative Methods.
- Offenberger, U., Baumgartner, R., Schwertel, T., Tietje, O., Evans-Jordan, S. B., & Kimmerle, B. (2023). Editorial: Social Worlds, Arenas, and Situational Analyses: Theoretical Debates and Experiences From Research Practice. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 24(2). https://doi.org/10.17169/fqs-24.2.4085
- Offenberger, U.; Schwertel, T. (2022): Qualitative Gesundheitsforschung, Science and Technology Studies und Situationsanalyse. Einsichten aus der Forschung zur Tiefen Hirnstimulation. Zeitschrift für Qualitative Sozialforschung, 2(2022). https://doi.org/10.3224/zqf.v23i2.04
- Abd-Al-Majeed,R.; Berg, P.; Brehm, A.; Jentsch, S.; Kaufhold, C.; Monecke, M.; Schwertel, T. & Witzel, H. (2020). Szene und Affekt. Die Bedeutung der Gruppe in der Tiefenhermeneutik. In: Menschen. Zeitschrift für gemeinsames Leben, Lernen und Arbeiten 4-5 (43), S. 25–29.
- Schwertel, T. (2020). Difficulties in the trajectories: an investigation of care structures for refugees suffering from tuberculosis in Germany. In: F. Steger, M. Orzechowski & G. Rubeis (Hg.): Migration and medicine. Originalausgabe (Angewandte Ethik. Medizin), S. 217–234.