Lehrstuhl für Versorgungsforschung

Kurzbeschreibung


Der Lehrstuhl für Versorgungsforschung im IMVR wurde zum 1.11.2022 gegründet. Im Lehrstuhl angesiedelt ist die Arbeitsgruppe von PD. Dr. Nadine Scholten. Das gesamte interdisziplinäre Team des Lehrstuhls bringt Expertise u.a. aus den Bereichen Psychologie, Soziologie, Pflege-wissenschaften, Versorgungswissenschaft, Gesundheitswissenschaft oder der Volkswirtschaftslehre mit.

In unseren partizipativen Forschungsprojekten kommen sowohl quantitative wie qualitative Methoden der empirischen Versorgungsforschung zum Einsatz. Dabei arbeiten wir mit Forschungsprimärdaten, mit klinischen Routinedaten, Qualitätsberichten oder Routinedaten der Sozialversicherungsträger (GKV, DRV).

Wir untersuchen medizinische, pflegerische oder psychosoziale Versorgungsstrukturen und -prozesse ebenso wie die Kommunikation mit Patientinnen und Patienten, Angehörigen sowie im Versorgungsteam. Die Forschungsergebnisse fließen in Konzepte zur Verbesserung der Versorgung ein. Dabei stehen Maßnahmen im Vordergrund, die

  • den Umgang mit der Erkrankung erleichtern,
  • die Gesundheitskompetenz verbessern,
  • die Patientensicherheit erhöhen,
  • die gesundheitsbezogene Lebensqualität steigern oder
  • die soziale Teilhabe fördern.

Team


Kai Keller

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Anna Moritz

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Lisa Bach
Lisa Bach

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Projekte


Wissenschaftliche Projektleitung
Projektmitarbeiter*innen
KonsortialpartnerInnen
Projektlaufzeit
  • 05/2024- 04/2025
Projektförderung
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Projektnummer 533585301
Projektbeschreibung

Tumorkonferenzen (TK) sind das zentrale Instrument multidisziplinärer Versorgung von Krebspatient*innen und sollen sich aus medizinischen und nicht-medizinischen Berufsgruppen zusammensetzen. TK sind für zertifizierte Krebszentren in Deutschland verpflichtend und finden meist wöchentlich statt. In den Fallbesprechungen der TK werden die Diagnosen und die leitlinienbasierten Empfehlungen für die Therapien der Patient*innen diskutiert und festgelegt. Dennoch weisen erste Studien darauf hin, dass die Fallbesprechungen nur sehr eingeschränkt multidisziplinär sind. Insbesondere die Berufsgruppen Psychoonkologie und Gesundheits- und Krankenpflege sind selten anwesend oder beteiligen sich selten in den Fallbesprechungen.

Ziel dieser Studie ist es, erstmals für Deutschland zu analysieren, a) wie multidisziplinär Fallbesprechungen der TK von Brust- und gynäkologischen Krebspatientinnen sind (Versorgungsrealitäten) und b) welche Einflussfaktoren mit der Multidisziplinarität von Fallbesprechung der TK in Zusammenhang stehen (Einflussfaktoren).

Dafür werden strukturierte Beobachtungsdaten, Audioaufnahmen und Transkripte sowie Patient*innendaten aus der Vorgängerstudie PINTU („Patient involvement in multidisciplinary tumor conferences“, Deutsche Krebshilfe, 2017-2020) verwendet. (I) Es werden alle Fallbesprechungen hinsichtlich Anwesenheit, Einbeziehung und Mitbestimmung der Berufsgruppen deskriptiv analysiert sowie Inhalte der Fallbesprechungen mithilfe der thematischen Analyse qualitativ ausgewertet (Ziel a). (II) Die daraus resultierenden quantifizierbaren Variablen werden mit Patient*innendaten trianguliert. (III) Es werden, je nach Variablentypen, lineare oder logistische multiple Zusammenhangsanalysen durchgeführt, um mögliche Einflussfaktoren der Multidisziplinarität von Fallbesprechung in TK identifizieren zu können (Ziel b).

Kontakt und weitere Informationen

AMIKO ist ein Kooperationsprojekt mit dem Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn, dem Medizinischen Versorgungszentrum Onkologischer Schwerpunkt am Oskar-Helene-Heim in Berlin und dem Universitäts-klinikum Dresden. Ziel ist die Entwicklung und Validierung eines deutschsprachigen Instruments zur Messung der Arzneimittelkompetenz von Patientinnen und Patienten mit oraler Tumortherapie.

Pro-P ist ein Kooperationsprojekt mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf, der Uniklinik Köln, der Deutschen Krebsgesellschaft, der Techniker Krankenkasse und sechs Prostatakarzinomzentren in NRW. Ziel ist die Untersuchung des Einflusses strukturierter Nachsorge mittels ePROMs im ersten Jahr nach Prostatektomie auf den postoperativen Verlauf in einem RCT.

Projekte AG PD Dr. Nadine Scholten



ProjektmitarbeiterInnen (IMVR)
Konsortialführung (Gesamtprojekt)
  • Prof. Dr. Paul Brinkkötter, Klinik II für Innere Medizin, Uniklinik Köln
  • Prof. Dr. Volker Burst, Klinik II für Innere Medizin, Uniklinik Köln
Projektlaufzeit
  • 05/2023 – 09/2025 (Teilprojekt IMVR)
  • 09/2022 – 09/2026 (Gesamtprojekt)
Projektförderung
  • Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA); Förderkennzeichen: 01NVF21114
Projektbeschreibung

Die Zahl der über 65-Jährigen, die mit mehreren chronischen Erkrankungen leben, steigt. In den Wochen nach einem Aufenthalt im Krankenhaus haben sie ein erhöhtes Risiko, erneut ungeplant in einer Klinik aufgenommen zu werden. Das Projekt eliPfad will dies verhindern. Durch einen neuen sektorenübergreifenden Versorgungspfad sollen ältere, multimorbide Menschen bei dem Übergang vom Krankenhaus nach Hause unterstützt werden, um ungeplante Wiederaufnahmen (Re-Hospitalisierungen) zu reduzieren. Zu diesem Zweck beinhaltet eliPfad verschiedene Komponenten, die interagieren:

  • Fallmanager*innen begleiten die Patient*innen bereits in der Klinik und in den ersten 6 Wochen nach einem Krankenhausaufenthalt.
  • Der Behandlungsplan wird sektorenübergreifend durch Klinikärzt*innen, Hausärzt*innen und weitere Gesundheitsfachberufe (Fallmanager*innen, Apotheker*innen, Sozialdienst, Physio- oder Ergotherapie) erstellt.
  • Durch Smart Devices werden die Patient*innen telemedizinisch betreut und erhalten Informationen zu ihren Erkrankungen sowie individuell zusammengestellte physiotherapeutische Übungsvideos.
  • Eine elektronische Patientenakte dient als Basis für einen schnellen Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten Berufsgruppen.

Das IMVR erhebt im Rahmen der formativen Evaluation die hausärztliche Perspektive auf alle Komponenten von eliPfad. Hierzu findet eine
deutschlandweite Befragung von Hausärzt*innen statt. Ziel ist es, mögliche Hindernisse bei der Umsetzung im Praxisalltag, aber auch Potenziale von eliPfad zu identifizieren. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, ob es individuelle oder organisationsbezogene Faktoren gibt, die mit der sektorenübergreifenden Versorgungskoordination zwischen Klinik- und Hausärzt*innen zusammenhängen.

Weitere Informationen
Erste Ergebnisse zur aktuellen Versorgung von Kindern mit Übergewicht/Adipositas

ProjektmitarbeiterInnen (IMVR)
Konsortialführung (Gesamtprojekt)
  • Prof. Stephanie Stock, Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie (IGKE)
Projektlaufzeit
  • 01/2023 – 06/2025 (Teilprojekt IMVR)
  • 10/2022 – 09/2026 (Gesamtprojekt)
Projektförderung
  • Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Projektbeschreibung

In Deutschland sind fast elf Prozent aller Mädchen und über sieben Prozent aller Jungen im Alter von drei bis sechs Jahren übergewichtig; drei Prozent der Mädchen und ein Prozent der Jungen und sind adipös. Das Risiko für eine weitere Gewichtszunahme im Kindesalter und der Pubertät sowie für Folgeerkrankungen ist für diese Kinder stark erhöht.

Im Projekt frühstArt wird eine strukturiertes, sektorenübergreifendes Versorgungskonzept für übergewichtige Kinder und ihre Eltern entwickelt und evaluiert. In Ergänzung zu einer motivierenden Beratung durch Kinder- und Jugendärzt:innen bilden Coaches, die die Familien in ihrem Zuhause aufsuchen, das Kernstück des neuen Konzepts. Zusätzlich wird die familienzentrierte, aufsuchende Beratung bedarfsorientiert durch eine Vermittlung von weiterführenden lokalen Präventions-, Rehabilitations- und Unterstützungsangeboten ergänzt.

Ziel von FrühstArt ist die Verringerung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern zwischen drei und sechs Jahren durch eine Veränderung des alltäglichen Lebensstils sowie eine zielgerichtete Optimierung der sektoren- und trägerübergreifenden Vernetzung.

Das IMVR untersucht im Rahmen einer deutschlandweiten Fragebogenerhebung als Teil der formativen Evaluation das Inanspruchnahmepotential dieser neuen Versorgungsform sowie mögliche Förderfaktoren und Implementierungshürden aus Sicht von Kinder- und Jugendärzt:innen. In daran anknüpfenden Workshops sollen die Ergebnisse der Fragebogenerhebung mit Kinder- und Jugendärzt:innen diskutiert und regionale Besonderheiten erfasst werden, sodass konkrete Handlungsempfehlungen für eine Überführung von frühstArt in die Regelversorgung abgeleitet werden können.

Weitere Informationen
Wissenschaftliche Projektleitung
Projektmitarbeiter*innen
  • Charlotte Oberröhrmann
  • Mi-Ran Okumu
  • Anna Volkert
Projektlaufzeit
  • 05/2022 – 05/2025
Projektförderung
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Förderkennzeichen: 01GY2110
Projektbeschreibung

Die Art der Entbindung und die Versorgung im Geburtsprozess haben kurz- und langfristige Folgen, sowohl für das Wohlbefinden der Mutter als auch für die frühe Mutter-Kind-Beziehung. Unter anderem sind die Mütterzentrierung und die mütterliche Autonomie unter der Geburt entscheidend für die Zufriedenheit der Mütter. Die WHO-Leitlinien fördern eine respektvolle Mutterschaftsbetreuung, d. h. eine Betreuung, die “die Würde, Privatsphäre und Vertraulichkeit respektiert, die Freiheit von Schaden und Misshandlung gewährleistet und eine informierte Wahl und kontinuierliche Unterstützung während der Wehen und der Geburt ermöglicht”. In Deutschland wie auch weltweit ist die Relevanz dieser komplexen Thematik in letzter Zeit vermehrt fokussiert worden, wobei in Deutschland bislang wenig über die Qualität der
geburtshilflichen Versorgung und die Einbindung der Mütter in den Geburtsprozess bekannt ist.

Ziel von MAM-Care ist es, mehr über die Qualität der geburtshilflichen Versorgung, über Mütterzentrierung, die Autonomie im Geburtsprozess sowie die Sicherheit und Zufriedenheit in Deutschland zu erfahren. Hierzu werden Müttern, Ärzt*innen und Hebammen / Entbindungspflegern auf geburtshilflichenStationen mittels quantitativen Erhebungen befragt und im Sinne eines Mixed-Methods-Design vertiefend qualitativ interviewt. Zudem wird der Stand der medizinischen Versorgung (Schwerpunkt: primärer und sekundärer Kaiserschnitt, instrumentelle Entbindung, Einsatz von Dammschnitten und Auftreten von Dammrissen) im Rahmen von Sekundärdatenanalysen auf der Basis der DRG-Statistiken und IQTIG-Qualitätssicherungsdaten strukturiert erhoben.

Ab 2025 ist eine zweite Projektphase geplant, in der der Fokus auf einer niedrigschwelligen Intervention liegt. Ziel wird es sein, die
geburtshilfliche Versorgung mütterzentrierter auszurichten und die mütterliche Einbindung und Zufriedenheit zu fördern.

Kontakt und weitere Informationen
Wissenschaftliche und operative Projektleitung, Konsortialführung
ProjektmitarbeiterInnen (IMVR)
KonsortialpartnerInnen
  • Dr. Till Dresbach, Universitätsklinikum Bonn
  • Prof. Dr. Andreas Müller, Universitätsklinikum Bonn
  • Dr. Angelika Kribs, Universitätsklinikum Köln
  • Prof. Martin Hellmich, IMSB, Universität zu Köln
  • Prof. Daniel Wiesen, C-SEB, Universität zu Köln
  • Prof. Matthias Weigl, IfPS, Universitätsklinikum Bonn
  • Prof. Eva Mildenberger, Universitätsmedizin Mainz
  • Prof. Katharina Lugani, Universität Düsseldorf
  • Prof. Juliane Köberlein-Neu, Universität Wuppertal
  • Prof. Frederike Eyssel, Universität Bielefeld
  • Prof. Christoph Fusch, Anne Sunder-Plaßmann, FMBI
  • Prof. Jens Ulrich Rüffer, TAKEPART Media + Science GmbH
  • Krankenkassen: AOK Rheinland/Hamburg, DAK Gesundheit, TK, pronova BKK
  • Bundesverband Das frühgeborene Kind e. V.
  • Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM)
  • Deutscher Hebammenverband e.V.
  • Nationale Stillkommission (NSK)
Projektlaufzeit
  • 01/2021 – 12/2024
Projektförderung
  • Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Projektbeschreibung

Unbestritten ist die Muttermilch die beste Ernährung von Neugeborenen. Gerade für frühgeborene Kinder ist die Muttermilch essentiell für die Verhinderung vital bedrohlicher Infektionen (wie z. B. die nekrotisierende Enterokolitis (NEC)), für die Modulation des Immunsystems und die kognitive Entwicklung. Die WHO empfiehlt bereits seit über 15 Jahren die ausschließliche Ernährung mit Muttermilch. Hierzu ist es notwendig, den Müttern von Frühgeborenen frühzeitig Unterstützung zur Laktation zukommen zu lassen.

Ist es der Mutter nicht möglich, ihr Kind selbst mit Muttermilch zu versorgen, ist die Versorgung mit humaner Spendermilch zu präferieren. Dies ist in Deutschland aktuell aufgrund struktureller, rechtlicher und finanzieller Hemmnisse nur in wenigen neonatologischen Intensivstationen (NICUs) möglich. Des Weiteren findet in Deutschland keine strukturierte Betreuung der Mütter von Frühgeborenen mit Blick auf die Laktation statt.

Ziel der neuen Versorgungsform: Jedes Frühgeborene in Deutschland erhält ab dem ersten Lebenstag Zugang zu Muttermilch oder humaner Spendermilch. Hierdurch kommt es kurzfristig zur Verbesserung des medizinischen Outcomes des Frühgeborenen (z. B. Vermeidung von Infektionen) und langfristig zu einer weitestgehenden Vermeidung des Einsatzes von künstlich hergestellter Nahrung (Formula) auf deutschen NICUs. Obwohl humane Spendermilchbanken international bereits etabliert sind, findet in Deutschland die Bereitstellung von Spendermilch aktuell nur in einzelnen NICUs und dazu nicht standardisiert statt. Die Organisation und Art der Bereitstellung sind noch sehr uneinheitlich und basieren auf individuellen Lösungen. Ziel des Projekts ist daher eine strukturierte Laktations- und Stillförderung sowie
die Etablierung von humanen Spendermilchbanken vor dem Hintergrund neu geschaffener rechtlicher und struktureller Grundlagen.

Wissenschaftliche und operative Projektleitung, Konsortialführung
ProjektmitarbeiterInnen (IMVR)
KonsortialpartnerInnen
  • Dr. Till Dresbach, Universitätsklinikum Bonn
  • Prof. Dr. Andreas Müller, Universitätsklinikum Bonn
  • Prof. Dr. Ludwig Kuntz, Management im Gesundheitswesen, Universität zu Köln
  • Prof. Dr. Martin Hellmich, IMSB, Universität zu Köln
  • Dipl. Stat. Christina Samel, IMSB, Universität zu Köln
  • Prof. Dr. Indra Spiecker gen. Döhmann, Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Dr. Sebastian Bretthauer, Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Stefanie Wobbe-Ribinski, DAK-Gesundheit
  • Dr. Dirk Horenkamp-Sonntag, Techniker Krankenkasse
Projektlaufzeit
  • 06/2019 – 03/2023
Projektförderung
  • Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)
Projektbeschreibung

Jährlich werden in Deutschland knapp 10.500 sehr kleine „Frühchen“ mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 g geboren. Diese zu früh geborenen Kinder mit einem kritischen Gewicht werden meist über einen langen Zeitraum in den sogenannten Perinatalzentren versorgt.

Nicht immer besteht die Möglichkeit, dass die Mütter und Väter dauerhaft im Krankenhaus bei ihrem Kind anwesend sein können. Diese Trennung kann eine Belastung für die Eltern und die Eltern-Kind-Beziehung bzw. die Eltern-Bindung mit sich bringen. Daher bieten einige Einrichtungen an, das Kind über eine Webcam sehen zu können. Dieser Service steht jedoch bisher nur auf einigen wenigen Frühgeborenen-Intensivstationen (NICUs) in Deutschland zur Verfügung. Die Nutzung solcher Webcams kann jedoch auch psychische Herausforderungen und Belastungen mit sich bringen. Eine systematische Aufklärung oder Schulung der Eltern findet häufig nicht statt.

Das Ziel des Projektes Neo-CamCare ist es, die aktuelle Verbreitung und die Einstellung hinsichtlich der Nutzung von Webcams auf deutschen NICUs zu erfassen und ihren Einsatz zu evaluieren. Gleichzeitig sollen Bedarf, mögliche Hürden und die Bedenken der Eltern untersucht werden. Im Anschluss soll eine Handlungshilfe für Eltern und Klinikmitarbeiter*innen entwickelt werden, die Empfehlungen für den Einsatz und den Umgang mit Webcams umfasst.

Die Kameras werden zunächst an vier Kliniken eingeführt und evaluiert. Inhaltlich wird das Projekt am Institut für Medizinsoziologie,
Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Universität zu Köln in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Bonn, der Goethe-Universität Frankfurt und der dortigen Forschungsstelle Datenschutz sowie der Techniker Krankenkasse und der DAK-Gesundheit durchgeführt. Begleitet wird das Projekt durch den Bundesverband “Das frühgeborene Kind” e.V. und den EFCNI (European Foundation for the Care of Newborn Infants).

Die Ergebnisse ermöglichen langfristig einen strukturierten, wissenschaftlich fundierten Einsatz von Webcams auf NICUs in Deutschland und adressieren sowohl die Bedürfnisse der Eltern, als auch die der beteiligten Klinikmitarbeiter*innen.